Chronik

Unsere Chronik

Die Gründungsjahre

Der Fanfarenzug Greiz e.V. wurde im Jahre 1964 von Eberhard Andreä an der Goetheschule in Greiz gegründet. Er entdeckte auf dem Boden der Schule alte Fanfaren und Trommeln. Das animierte ihn, den Schüler*innen diese Instrumente beizubringen. Das einzige Problem war jedoch, dass es keine Noten für den Schulfanfarenzug gab, da die meisten Titel aus der Nazi-Zeit stammten. Aus diesem Grund ergriff Eberhard die Initiative, selbst ein paar eigene Titel zu komponieren. So spielten die Spielleute des Schulfanfarenzuges vor allem zu Appellen und Schulfesten. Von da an entwickelte sich der Fanfarenzug bis 1969 in kleinen Schritten immer weiter. Tatkräftige Unterstützung dabei erhielt der Verein durch den Fanfarenzug Elsterberg.

70er und 80er Jahre

1969 fuhr Eberhard Andreä mit circa 30 Spielleuten aus dem Greizer, Elsterberger und Teichwolframsdorfer Fanfarenzügen sowie mit zwei Fanfarenzügen der Jugendwerkhöfe Hummelshain und Wolfersdorf zum ersten Mal zum „Deutschen Turn- und Sportfest“ nach Leipzig und nahmen von da an regelmäßig an diesem Wettberwerb teil.

Die ersten zehn Jahre war es sehr schwierig, an Instrumente zu gelangen. Dieser Mangelsituation zugute kam, dass die Betriebssportgemeinschaft Greiz (BSG Fortschritt Greiz; später in Greika Greiz umbenannt), einem Zusammenschluss von Sportinteressierten, in den deutschen Turn- und Sportbund eintrat. Von nun an wurde der Verein schließlich auch materiell unterstützt. Im Jahre 1972 sammelte der Verein dann erste Wettkampferfahrungen bei den Bezirksmeisterschaften. Hier konnte der 3. Platz errungen werden.

1973 nahm der Verein erneut bei den Bezirksmeisterschaften in Eisenberg teil und gewann diese. Außerdem wirkten sie an der Musikschau des deutschen Turn- und Sportbundes mit. Anlass hierfür waren die 10. Weltfestspiele der Jugend und Studenten. Dies gab dem Fanfarenzug einen außerordentlichen Schub, denn es wurde an Trainingslagern teilgenommen. Am Turn- und Sportfest in Leipzig 1977 nahmen sie ebenfalls teil.

1978 belegte der Verein mit nur circa 40 Mitgliedern den 3. Platz bei der 1. DDR-Meisterschaft in Ziegelrode. Der bis daher größte Erfolg. Ab diesem Zeitpunkt befand und hielt sich der Fanfarenzug durch diese und weiteren guten Leistungen in der Sonderklasse des deutschen Turn- und Sportbundes der DDR. Der Greizer Fanfarenzug zählte damit zu den besten acht Fanfarenzügen der DDR. Bis 1989 nahm der Zug aus Greiz an allen DDR-Meisterschaften teil und erzielte hierbei stets sehr gute Ergebnisse.

Der Fanfarenzug Greiz erfuhr bereits damals großen Zuspruch seitens der Greizer*innen und konnte die Stadt überregional vertreten. Dies ist vor allem den ehemaligen Übungsleitern Michael Czerwenka, Michael Lippert, Uwe Scholz und Uwe Orgel zu verdanken.

Politische Wende

In der Zeit der Wende beziehungsweise nach der Wende war der Greizer Fanfarenzug nahezu der einzige Fanfarenzug im Umfeld, der weiterhin musizierte und trainierte. Die Belohnung dafür waren die vielen Preise wie Landesmeistertitel, die der Verein in den folgenden Jahren erhielt.

Die Jahre ab 2000

Die ersten 10 Jahre nach der Wiedervereinigung nahm der Verein immer wieder an Landesmeisterschaften in Thüringen teil. Ab 2011 strukturierte und organisierte sich der Verein neu. Es wurden neue Ziele und Herausforderungen gesteckt. Nach der Landesmeisterschaft 2011 entschloss sich der Fanfarenzug dazu, auch internationale Wettbewerbe anzustreben. Hierfür passte man z. B. die Trainingsmethoden sowie den Trainingsumfang an, erarbeitete eine modernere Choreografie oder studierte neue Titel ein. Man orientierte sich an den internationalen Standards der Fanfaronade.

Als der Greizer Fanfarenzug dann 2013 nach seiner zweijährigen Wettkampfpause an der Fanfaronade in Potsdam teilnahm, war es, als würde ein komplett neuer Fanfarenzug auf dem Platz stehen. Mit einer publikumsbegeisternden Show holte sich der Fanfarenzug den Showpokal der Landeshauptstadt Potsdam in der „Offenen Klasse“. Die Fanfaronade vermittelte neues Selbstvertrauen und neue Ansprüche.

Der Fanfarenzug in der heutigen Zeit

Im Jahr 2014 nahm der Fanfarenzug zum ersten Mal nach 11 Jahren wieder am Wettkampf der Fanfaronade teil. Er stellte sich in der 2. Division gegen vier andere Vereine aus Deutschland. Angestrebt wurde ein 3. Platz, erreicht jedoch der eher ernüchternde 4. Platz. In der darauffolgenden Saison wurde sonach noch einmal intensiver trainiert, um das angestrebte Ziel zu erreichen. Im Jahr 2015 zahlte sich die harte Arbeit schließlich aus. Der Greizer Fanfarenzug erreichte in der 2. Division in der Kategorie “Marsch” eine Gold- und in der Kategorie “Show” eine Silbermedaille. Darüber hinaus erreichten die Greizer*innen erstmalig die Qualifikation zur Teilnahme an einer Weltmeisterschaft. Die Krönung erfolgte ein Jahr später: Doppelgold in Marsch und Show bei der Fanfaronade in Neustrelitz. 2018 nahm der Fanfarenzug schließlich am ersten internationalen Wettbewerb in Polen teil und qualifizierte sich erneut für eine Weltmeisterschaft, welche in 2019 in Kanada stattfinden sollte. Mit erfolgreicher Qualifikation und einem erreichten internationalen 2. Platz in Polen, beschloss der Verein nach langem organisatorischem und finanziellem Aufwand im Juli 2019 schließlich zur WM nach Calgary/ Canada zu fliegen. Dort konnte ein 3. im Drumline-Battle, ein 4. Platz in der Marschparade und ein 10. Platz in der Show erreicht werden. Zudem wurde unser Stabführer Robin Vogel Vizeweltmeister in der Kategorie Drum Major Award.

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause und damit einhergehender Trainings-, Auftritts- und Wettkampfpause, nahm der Greizer Fanfarenzug 2022 endlich wieder an einem Wettbewerb – dem Thüringer Musikkontest in Rüdersdorf – teil. Es konnte in den Kategorien “Marsch” und “Show” jeweils ein 1. Platz erreicht werden, wonach sich die Greizer*innen 2022 zum Thüringer Landesmeister küren konnten.